Symphony of the Seas: das größte Kreuzfahrtschiff der Welt
Mitte April 2018 beendete das aktuell größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die Symphony of the Seas von Royal Caribbean International, seine Jungfernfahrt durch das Mittelmeer. Doch was genau hat es mit diesem gigantischen Schiff und seinem stolzen Titel eigentlich auf sich? Hier erfahrt ihr alles was ihr wissen solltet.
Zahlen und Daten
Die Symphony of the Seas ist das vierte Schiff der Oasis-Klasse von Royal Caribbean International, die 2009 mit der Oasis of the Seas ins Leben gerufen wurde. 2014 bei der Werft STX France im bretonischen Saint-Nazaire in Auftrag gegeben, wurde 2015 mit dem Bau begonnen und das Schiff im Juni 2017 zu Wasser gelassen.
Die Symphony übernimmt den Superlativ von ihrem Schwesterschiff Harmony of the Seas und kreuzt nun mit einer Bruttoraumzahl von 228.081, einer Kabinenanzahl von 2.759 und einer Passagierkapazität von maximal 6.680 in auf den Ozeanen dieser Welt. Die Kreuzfahrtgäste werden dabei von etwa 2.200 Crewmitgliedern betreut.
Neues und Altes
Wichtig sei grundsätzlich, so der Präsident der Kreuzfahrtreederei Royal Caribbean International (RCI) Michael Baylay, der „Spaß für die ganze Familie“ – das Schiff an sich soll zur Attraktion werden. Dieses Credo wird auch beim Neuzugang der Of the Seas-Flotte wieder konsequent umgesetzt: Neben Alt-Bekanntem wie der von Robotern betriebenen Bionic Bar, der mit 66 Metern längsten Rutsche auf See Ultimate Abyss oder dem stattlichen Wasserpark für Kinder, kommen mit der Symphony of the Seas auch einige spektakuläre Neuheiten:
Zweistöckige, quietschbunte Ultimate Family Suites erweitern das Kabinenangebot und stehlen jedem Abenteuerspielplatz die Show! Unter anderem sorgen hier eine Rutsche innerhalb der Kabine oder eine Tischtennisplatte und ein Klettergerüst auf dem Balkon für beste Unterhaltung.
Der Solarium-Bereich ganz vorne auf Deck 14 und 15 ist neuerdings komplett verglast und hat außerdem wieder einen Pool – aufgrund von verstärkten Nachfragen von Gästen, die letzteren auf der Harmony vermisst hatten. Das Solarium Bistro erstreckt sich jetzt über zwei Etagen und wird im oberen Bereich durch das Restaurant Hooked ergänzt, das frische Meeresfrüchte anbietet.
Auch die Neighbourhoods („Viertel“) Central Park und Boardwalk bleiben, wurden allerdings erweitert. Im zentralen, grünen Außenbereich Central Park birgt das beliebte Park Café nun 150 zusätzliche Plätze und der Boardwalk, der freundliche Las Vegas-Stimmung verbreitet, verspricht nun noch mehr Spielfreude, Schlemmerei und Adrenalinkicks. Neu ist hier zum Beispiel die Playmakers Sports Bar & Arcade anstatt des mexikanischen Restaurants Sabor – Fans der mexikanischen Küche werden dafür jetzt am Sports Deck im El Loco Fresh satt. Außerdem verführt ein neuer Süßigkeiten-Shop die Gäste: Hier können Naschkatzen nicht nur ihren Zuckerbedarf befriedigen, sondern auch in Workshops lernen, wie ein Cupcake am appetitlichsten dekoriert wird.
Im Studio B wurden die beeindruckenden Eiskunstlaufshows und der Schlittschuh-Spaß für Gäste um neue Technologie und Effekte erweitert. Außerdem gibt es hier nun zusätzlich eine Schwarzlicht-Lasertag-Anlage, in der kleine und große Weltretter sich vor dem Abendbrot noch eben beim Kampf um den Planeten Z austoben können.
Auch der neue Check-In per Smartphone ist unbedingt eine Erwähnung wert: Über eine App werden sämtliche Vorgänge vor und während der Reise beschleunigt, außerdem können Ausflüge gebucht und Restaurant-Reservierungen getätigt werden.
Zu guter Letzt werten natürlich sämtliche Details das Kreuzfahrt-Erlebnis auf, so spielen zum Beispiel Treppenstufen Melodien beim Betreten und neue Kunstwerke zieren die Aufzugsschächte.
Gutes und Schlechtes
Keine Frage: Dieses Schiff ist ein Gigant. Dennoch schafft es Royal Caribbean International durch ein dezentrales Raumkonzept, stets eine luftige Atmosphäre zu wahren und genügend Orte zu schaffen, wo Gäste sich zurückziehen können ohne sich zwangsläufig in den Massen der Mitreisenden wiederzufinden.
Die Umwelttechnologie bleibt leider eher herkömmlich. Die Schiffe fahren nach wie vor mit Schwer- und nicht mit Flüssiggas – dies ist erst für den Neubau in 2022 geplant. Die Reederei versichert jedoch, dass alleine durch die technische Weiterentwicklung der letzten Jahre Veränderungen passieren: So sei die Symphony bereits um 25 Prozent energieeffizienter als ihr Schwesternschiff, benötigt damit weniger Treibstoff und stößt dementsprechend weniger Schadstoffe wie CO2 aus.
Visionen und Superlative
Die Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean Cruise Lines wurde 1968 von den norwegischen Reedereien Anders Wilhelmsen&Company, I.M. Skauge&Company und Gotaas-Larsen gegründet. Mit der Sovereign of the Seas baute die Reederei bereits 1987 das damals größte Passagierschiff der Welt. 1988 fusionierte sie mit Admiral Cruises, 1999 mit Celebrity Cruises. Gleichzeitig wechselte sie ihren Namen zu Royal Caribbean International.
Im selben Jahr wurde die Voyager of the Seas in Dienst gestellt, sie begründete die Voyager-Klasse und war erneut das größte Kreuzfahrtschiff ihrer Zeit. Den Superlativ übernahm 2006 die Freedom of the Seas aus der gleichnamigen Klasse, später dann nacheinander die Schiffe der Oasis-Klasse: Oasis of the Seas, Allure of the Seas, Harmony of the Seas und aktuell die _Symphony of the Seas.
Spektakulär war 2005 die Vergrößerung der Enchantment of the Seas, bei der das Schiff in zwei geteilt und eine Mittelsektion eingebaut wurde, die das Schiff um ca. 20 Meter verlängerte.
Die Royal Caribbean International ist Tochterunternehmen der Royal Caribbean Cruises und hat ihren Sitz in Miami. Die Schiffe der Reederei fuhren von 1997 bis 2005 unter norwegischer Flagge, seit 2005 ist Nassau auf den Bahamas ihr Heimathafen.
Schon gewusst?
Traditionell werden Schiffen, die sich im Bau befinden, frisch geprägte Münzen unter den Kiel gelegt, die dort liegen bleiben, bis der Bau fast abgeschlossen ist. Dann werden die Münzen hervorgeholt und dienen dem Kapitän und der Crew fortan als Glücksbringer.