Reisebericht: Großbritannien und Irland mit MSC Splendida
Das erste Mal: Kreuzfahrt! Die Idee dazu hatte eigentlich meine Mutter, sonst wäre ich glaube ich nie dazu gekommen, mal eine Kreuzfahrt zu machen. Die allererste Frage, die wir uns gestellt haben, mit welchen Schiff wollen wir eigentlich fahren?
Zur Auswahl gab es für uns AIDA und MSC Kreuzfahrten. Wir hatten gehört, dass beide sehr gut sein sollen, haben uns aber letztendlich für die Reise mit der MSC Splendida nach Großbritannien und Irland entschieden, da wir hier einen besseren Ort für die Kabinen bekommen haben.
Leinen los!
Unsere Tour ging in Hamburg los.
Schon von Beginn an ist uns aufgefallen, wie unfassbar freundlich und hilfsbereit die Crew war. Wenn man nur kurz irgendwie stand, um sich auf seinen Unterlagen etwas durchzulesen, war sofort jemand zur Stelle, der uns mit Informationen zu Seite stand. Nachdem wir unsere Kabinen gefunden hatten, ging es dann schon fast mit Abendessen los. Meine Mutter wusste natürlich schon, wie das alles läuft, sie ist großer Fan von der TV-Serie „Verrückt nach Meer“. Ich war da etwas unbedarfter, aber los ging‘s im „A lá Carte“-Restaurant in der ersten Sitzung mit dem Abendessen. Alles in allen kann ich sagen, das Restaurant war gut, manchmal war das Essen aber leider etwas kühl. Deswegen sind wir oft in das Buffet-Restaurant gegangen. Hier ist man auch nicht an Zeiten gebunden, sondern kann einfach Essen, wann man mag.
Die Ausflüge
Nach einem sehr entspannten Seetag ging es los mit unserem ersten Stopp in Invergorden. Wir hatten mit unserem Reiseveranstalter Accamino Reisen alle Landausflüge gebucht. Das Gute: Wir waren nicht in den MSC Touren dabei, sondern hatten gesonderte Busse, die für barrierefreies Reisen ausgelegt sind (Meine Mutter benötigt ab und zu einen Rollstuhl). Unsere Reiseleitung war sehr nett und hat alles gut organisiert! Der Bus in Schottland war schon ein klein wenig älter, die Hebebühne für die Rollstühle war aber trotzdem super! Wir haben Loch Ness und die Stadt Inverness besucht und waren dann relativ zügig wieder auf dem Schiff.
Am kommenden Tag haben wir in Greenock gestoppt. Von hier aus ging es nach Edinburgh. Tolle Stadt und wir hatten echt Glück mit dem Wetter!
Nach einem Seetag haben wir in Dublin angelegt. Hier hatten wir einen neuen Bus und eine neue Reiseleitung. Der Bus war viel neuer und kleiner. Super für eine Stadtrundfahrt in Dublin. Die Stadt hat mir wirklich sehr gut gefallen! Wir waren in St. Patricks Cathedral, in der Guinness Brauerei und später hatten wir noch einen kleinen Aufenthalt zum Kaffee trinken. Rundum gelungen.
Schon am nächsten Tag waren wir in Cork. Hier hatten wir die gleiche Reiseleiterin. Cork ist ein nettes kleines Städtchen, aber leider auch nicht mehr. Der Hafen war das eigentliche Highlight. Dieser heißt Cobh (sprich: Cove) und das Schiff konnte direkt vor den Toren des Städtchens anlegen. Viele Einheimische aus Cork waren in der Stadt unterwegs, um das Kreuzfahrtschiff anzuschauen. Wir haben dann recht schnell eine kleine Bar mit Live-Musik gefunden und uns ein einheimisches Bier gegönnt. Wir saßen mit zwei Iren am Tisch, die sich das Schiff anschauen wollten. Die beiden waren unglaublich nett und haben sich für unsere Reise interessiert. Wirklich ein toller Abschluss von Irland!
Das Ablegen war dann nochmal ein kleines Highlight. Wir sind direkt an der Stadt vorbei auf eine kleine Meerenge gefahren. Tolles Fotomotiv.
Unser letzter Stopp war Südengland: Southampton. Wir hatten uns entschieden, nicht in der Stadt zu bleiben, sondern Stonehenge zu besuchen. Auch wenn wir dafür mehr als eine Stunde Bus fahren mussten, hat sich der Ausflug absolut gelohnt!
Stonehenge war wirklich das Highlight der ganzen Tour! Das Visitor-Center war ok, davor lag ein großer Stein und man durfte mal dran ziehen und ausprobieren, wie die Menschen damals wohl die tonnenschweren Steine hingeschleppt haben.
An Stonehenge selbst haben wir nicht die Audio-Tour gemacht, sondern unser Guide hat uns einiges über diesen mystischen Ort erzählt. So geht beispielsweise die Sonne an der Sommersonnenwende genau über dem Fersenstein auf. Mehrere tausend Menschen campen an diesem Tag, rund um die Jahrtausende alten Steine. Außerdem scheint das ganze Areal um Stonehenge zu einer größeren Anlage zu gehören, aber hier sind die Forscher wohl noch am Vermessen. Für mich persönlich ein sehr starker Ort. Man spürt einfach eine wahnsinns Energie. Leider war unsere Tour ziemlich durchgetaktet, so dass wir, nachdem wir einmal um Stonehenge herum gelaufen sind, wieder zu unserem Bus gebracht wurden.
Alles in allen waren die Ausflüge sehr gut organisiert! Leider waren sie oft ein wenig kurz, aber das haben wir auch auf dem Schiff von Mitreisen über die „MSC-eigenen-Ausflüge“ gehört. Man muss sich einfach bewusst sein, dass man nur einen kurzen Eindruck der einzelnen Orte bekommt.
Für wen lohnt sich eine Kreuzfahrt?
Ich denke für alle, die in kurzer Zeit viel sehen wollen. Das ist auf jeden Fall gegeben. Die MSC-Flotte ist insgesamt sehr gut. Die Reisenden sind sehr gemischt, es waren Familien, sowie viele Paare allen Alters an Bord. An Deck herrscht schon eine gewisse Lautstärke durch die Animation, die aber auch nicht durchgehend stattfindet. Es gibt ruhige Ecken, aber die muss man schon suchen. An sich ist immer ein gewisses Grundrauschen auf dem Schiff. Sollte das aber zu viel werden, kann man sich getrost auf seine Kabine zurück ziehen. Es gibt bestimmte Getränkepakete, mit denen auch der Kabinenservice abgedeckt ist. Und das Paket muss nicht immer das Teuerste sein!
Trinkgeld gibt man an Bord pauschal. Neun Euro am Tag werden berechnet. Ich habe eine Tour unter Deck gemacht und hatte die Gelegenheit mit dem Chef-Bäcker zu sprechen. Er meinte, das Geld käme auf jeden Fall bei der Crew an. Man muss aber keine neun Euro geben, dafür sollte man sich allerdings an der Rezeption melden und einen anderen Betrag angeben. Wenn man das gar nicht möchte, kann man auch auf Trinkgeld verzichten.
Eine Sache, die mich gestört hat ist, dass Single-Reisende grundsätzlich benachteiligt werden. Wer alleine reist, zahlt den doppelten Preis! Eine Kabine muss immer zu zweit belegt sein. Leider ist da MSC und auch die anderen Reederei ein wenig rückständig, wie ich finde.
Aber alles in allem war es für mich eine tolle Erfahrung!
Wir bedanken uns bei Anna Pöhler für ihren Reisebericht. Anna ist eine junge reisehungrige Journalistin, die vor kurzem das erste Mal Kreuzfahrtluft geschnuppert hat und das gerne öfter tun möchte! Wenn sie nicht gerade auf dem Schiff verreist, arbeitet sie als Social Media Managerin und TV-Journalistin oder schreibt in ihrem Blog frischere Luft.
Das sieht ja schön aus, so eine Reise würde ich auch gerne mal machen. 🙂