Reisebericht: Familienreise mit A-ROSA SENA
Anfang August 2023 waren wir mit unserer 5-köpfigen Familie eine Woche auf der neuen A-ROSA SENA und dem Rhein unterwegs. Unsere Familienreise startete in Düsseldorf und führte uns nordwärts über Utrecht, Amsterdam, Rotterdam und Dordrecht in den Niederlanden nach Antwerpen in Belgien. Anschließend ging es an einem Flusstag über 36 Stunden zurück nach Köln. Was wir auf dem Schiff und in den Häfen erlebt haben, erfahrt ihr in unserem Reisebericht.
Unser Schiff und Kabinen mit Balkon
A-ROSA SENA ist das neueste und umweltfreundlichste Flussschiff der A-ROSA Flotte und wird zudem als Familienschiff bezeichnet. Das größte Flusskreuzfahrtschiff Europas misst 135 Meter Länge und knapp 18 Meter Breite und bietet Platz für etwa 280 Passagiere. Auf unserer Reise waren 292 Gäste und davon 48 Kinder und Jugendliche (etwa 16% alle Reisende) an Bord, denen 119 Balkonkabinen, sieben Balkonsuiten, zwei barrierefreie Kabinen und zwölf Familienkabinen zur Verfügung standen.
Uns standen für zwei Erwachsene und drei Kinder (darunter zwei Kleinkinder und eine Jugendliche) zwei Balkonkabinen (21 Quadratmeter) mit einer Verbindungstür auf Deck 3 zur Verfügung. Unsere Kabinen waren jeweils ausgestattet mit einem Doppelbett und einer kleinen Couch, einem Bad mit Dusche, Waschbecken und Toilette sowie einem Schreibtisch, TV-Bildschirm und einem geräumigen Schrank. Zur Begrüßung gab es eine Flasche Sekt und frisches Obst auf der Kabine. Ein Kleinkind schlief bei uns im Doppelbett und eins auf der kleinen Couch, was ohne Rausfallschutz für die ein oder andere unfreiwillige, aber sanfte Landung auf dem Boden sorgte.
Unsere beiden Balkone haben wir aufgrund der feuchten und kühleren Witterung und den sehr kletteraktiven Kindern nur selten benutzt. Bei leicht geöffneter Balkontür und dem vorgezogenen Insektenschutz konnten wir trotzdem die entspannt plätschernden Fahrtgeräusche vernehmen und somit dem ständig wechselnden Flussbild durch das Fenster eine weitere Dimensionen verleihen.
Unsere Route und alle Städtetrips
Unsere A-ROSA-Route führte von Düsseldorf nordwärts in die Niederlande über Utrecht, Amsterdam, Rotterdam und Dordrecht nach Antwerpen in Belgien. Abschließend ging es an einem Flusstag über 36 Stunden von Antwerpen zurück nach Köln. In Amsterdam und Rotterdam hatten wir jeweils eine Übernachtung im Hafen, den wir somit auch nachts erkunden konnten. Auf der gesamten Route ist der Rhein und seine Nebenflüsse sehr befahren so dass immer etwas zu hören oder zu beobachten ist. Neben dem Rhein, werden auch die Flüsse Waal, Maas und Schelde befahren.
Unsere Anreise ins Rheinland unternahmen wir mit dem ICE von Berlin nach Düsseldorf. Das Schiff mit der dunkelroten Rose im Mund suchten wir dann leider vergeblich am angegebenen Anleger in der Nähe der Düsseldorfer Altstadt. Nach einem kurzen Blick auf die Schiffsposition der A-ROSA SENA und einen Anruf bekamen wir die Adresse vom Schiff und fanden einen Stadtbus, der uns zum Congress Center Düsseldorf fuhr.
Nach dem schnellen Check-Inn testeten die Kinder noch vor der Sicherheitseinweisung (ein 20-minütiges Video) den Pool auf dem Sonnendeck und hatten ihren ersten Spaß an Bord. Am Abend legen wir gegen 20 Uhr ab und fahren bei einem bunten Mix aus dunklen Wolken, Regen und Sonnenschein flussabwärts an Uerdingen und Duisburg vorbei. Trotz der sommerlichen Reisezeit erleben wir eine Reise mit sehr viel Regen, Wind und nur wenig Sonne – wir passen uns der Situation entsprechend an und genießen die wenigen Sonnenstunden. Entweder Regenjacke statt Sonnencreme oder Badehose statt Gummistiefel.
Utrecht: Shoppingcenter, Fitness und Kids Club
An unserem ersten Stopp in Utrecht (Anleger: Rooseveltlaan) war der Weg ins Stadtzentrum etwas länger (zu Fuß etwa 3,5 Kilometer) so dass wir das etwas dichtere Shoppingcenter vorzogen und ein paar Dinge einkauften. An Bord hatten wir sofort den Kids Club und das Fitnesscenter begutachtet und auch intensiv genutzt. Am Abend ging es weiter nach Amsterdam, wo wir gegen 22 Uhr eintrafen.
Amsterdam: Dauerregen führt uns in Museum
Amsterdam (Anleger: Passenger Terminal Amsterdam) zeigte sich nahezu den ganzen Tag verregnet so dass wir den Tag mit den Kindern im Wissenschaftsmuseum NEMO verbrachten. Dieses interaktive Museum (Eintritt: 17,50 Euro pro Person ab 4 Jahren) war nur 15 Minuten von unserem Liegeplatz am Konzerthaus Muziekgebouw entfernt und bietet für Kinder sehr viele Wissensstationen, die erkundet und ausprobiert werden können. Stündlich gibt es eine Vorführung auf Niederländisch und Englisch und zudem zahlreiche Experimente und Versuchsobjekte (Spiegel, Brücken, Lichteffekte) zu entdecken. Aufgrund des regnerischen Wetters war die Ausstellung sehr voll und wir haben die Öffnungszeiten bis zum Ende der Öffnung, ohne jegliche Langeweile für Groß und Klein, ausgereizt.
Zurück an Bord gibt es im Kids Club unter anderem ein Stopp-Tanz-Contest für die Kleinen und in der Lounge ein Musik-Bingo für die Größeren, was wir ohne musikalische Glanzleistungen mit dem Super-Bingo gewinnen – es gibt als Gewinn eine Flasche A-ROSA-Sekt! Kurz vor Mitternacht legt unsere A-ROSA SENA ab und steuert auf Rotterdam zu.
Rotterdam: Von der Willemsbrücke zum Sightseeing
Am Morgen wachen wir in Rotterdam (Anleger: Oosterkade) direkt vor der vor uns liegenden Willemsbrücke (Willemsbrug) auf. Nach einem ersten und zweiten Frühstück an Bord, dazwischen etwas Fitness, machen wir uns auf zu einem kleinen Stadtrundgang. Vom Schiff sind es nur wenige Minuten fußläufig bis zum Alten Hafen (Oude Haven) mit seinen historischen Segelschiffen und Booten und dem ersten Hochhaus Europas (von 1889) sowie zum bekannten Würfelhaus (Kubushaus) und der modernen Markthalle (Markthal) mit seiner bunten Deckenbemalung. Am Nachmittag geht es für die Kinder in den Pool und wir spielen Corn Hole auf dem Sonnendeck, am Abend gibt es Karaoke in der Lounge und bei Dunkelheit ein tolles Bild vom Deck mit einem blau leuchtendem Pool und dahinter die rot angeleuchtete Willemsbrücke.
Dordrecht: Charmanter Ort mit Altstadt und Hafen
Am frühen Morgen verlassen wir die Metropole Rotterdam und steuern mit A-ROSA SENA das niederländische Dordrecht (Anleger: Lange Wantijkade) in Südholland an, wo wir gegen 9 Uhr bei Regen anlegen. Nach einem späten Frühstück starten wir einen langen Stadtrundgang auf eigene Faust durch die Altstadt und den Hafen. Wir entdecken einen hübschen Hafen mit luxuriösen Yachten und alten Dampfern, verschiedene Klappbrücken und einen Kirchturm mit herrlicher Aussicht. Dafür nehmen wir 275 Treppenstufen auf uns, um vom Turm der Grote Kerk (aus der der Epoche der Backsteingotik) eine Aussicht bis nach Rotterdam, die Altstadt sowie das vor uns liegende Drei-Flüsse-Eck haben.
Zurück auf dem Schiff haben die Kinder ihre große Show. Erst die Proben im Kids Club, dann die Generalprobe in der Lounge, Abendessen und dann der große Auftritt mit Kostümen vor allen Gästen auf Deck 4. Zusammen mit Sängerin Marion Wilmer inszenieren die Kinder eine zuvor eingeübte Live-Performance aus Tanz, Akrobatik und Gesang. Die kleinen Schornsteinfeger putzen die Schornsteine und tanzen zusammen mit Zwergen und verkleideten Tänzerinnen zum Gesang der bezaubernden Marion. Ein sehr schöner Moment für alle großen und kleine Gäste.
Antwerpen: Hölzerne Rolltreppen und tolle Fassaden
Morgens erwachen wir in Belgiens größter Stadt Antwerpen (Anleger: Cruise Ponton). Es ist grau und ab und zu regnet es. Wir suchen uns einen trockenen Weg auf die linke Ufer der Schelde und nehmen dazu den Sint-Annatunnel aus den 1930er Jahren, der sich unweit unserer Anlegers befindet. Auf hölzernen Rolltreppen gelangen wir in den Tunnel, den sich Fußgänger und Radler für 572 Meter teilen. Unten angekommen laufen wir auf die andere Seite und nehmen dort aufgrund von Wartungsarbeiten den Lift ans Tageslicht. Von oben haben wir einen Blick auf die Skyline von Antwerpen und unser Schiff. Beim Fußweg zur Fähre laufen wir an mehreren Spielplätzen vorbei und lassen alte Kirchenglocken erklingen. Die kostenlose Stadtfähre setzt alle halbe Stunde auf die andere Seite über und legt direkt hinter unserem schwimmenden Hotel an.
Jetzt haben wir noch etwas Zeit für einen kurzen Stadtbummel im historischen Stadtzentrum. Besonders fällt uns der Grote Markt mit seinen umliegenden Gebäuden, den sehenswerten Fassaden und vielen Fahnen am Rathaus auf. Auch der Brabobrunnen lässt sich nicht verfehlen und wird fotografisch festgehalten. Auf dem letzten Sprung kaufen wir noch echt belgische Schokolade aus einem kleinen Geschäft und sprinten dann zurück zum Schiff. Schon um 17 Uhr beginnt unsere Rückreise entlang des großen Hafens von Antwerpen, der zweitgrößte Europas, in Richtung Köln. Wir passieren dabei drei Schleusen, die wir mit vielen interessierten Passagieren auf dem Captain’s View vorne am Bug verfolgen. Bei einer dieser Schleusenfahrt teilen wir uns das riesige Schleusenbecken mit einer größeren, aufgregten Entenfamilie – die ebenfalls eine kleine Familienreise (neben A-ROSA SENA) unternimmt.
Aktivitäten und Erfahrungen von Bord
Auf unserem Flussschiff gab es so viel zu entdecken. Wir stellen euch unsere Aktivitäten und Erfahrungen von Bord vor.
Essen und Trinken im Premium-Tarif
Durch unseren Premium-Tarif haben wir so gut wie alles inklusive an Bord. Zu den Essenszeiten haben wir mit fünf Personen einen festen Sitzplatz im A-ROSA Market (Restaurant) und können das Büffet dann zielgerecht ansteuern. „Es gibt nichts, was es nicht gibt“, heißt es lobend aus unserer Kinder-Runde. Warme Mahlzeiten, Obst und Gemüse sowie Desserts sind jedes Mal ein Genuss und meist viel zu viel in den engen Intervallen der Essenszeiten, die gerade am letzten Flusstag den Tagesablauf bestimmen. Im Büffet gab es auch eine kleine Vegane Ecke, die aber meist sehr übersichtlich aufgestellt war und auch nicht groß nachgefragt wurde.
Für die Kinder gibt es ein kleines Kinder-Büffet, was jeweils ein Kindermenü mit verschiedenen Gängen bereit hält. Leider ist der runde Tisch etwas hoch, so dass die kleineren Kinder das Büffet nicht selbstständig einsehen und sich auffüllen können – der Küchenchef wollte das aber beheben.
Heiße und kalte sowie alkoholische und alkoholfreie Getränke konnten auch außerhalb der Essenszeiten an der Bar bestellt werden. Im Premium-Tarif war alles, außer ganze Flaschen, im Reisepreis inbegriffen.
Unterhaltung für Groß und Klein
Jeden Abend gibt es Unterhaltung in der Lounge auf Deck 4 von zwei DJs, die engagiert durchs Programm (Karaoke, Quiz, Bingo) führen und auch Musikwünsche entgegen nehmen. Auf Deck 3 wird in der Connect-Lounge regelmäßig und bis in die Nacht hinein gepuzzelt und erzählt. Daneben liegen dort täglich die Kopfnuss des Tages (ein Quiz, was am Abend in der Lounge ausgewertet und ein Gewinner ausgelost wird) und Spiele sowie Bücher zum Ausleihen bereit. Am letzten Abend kommt Sängerin Marion Wilmer mit ihrer Musical Show auf die Bühne und zieht das Publikum mit ihrer preisgekrönten Stimme in den Bann.
Die Kinder bevorzugen den Kids Club im Keller des Schiffes. Dort sind nebenan auch die Familienkabinen gelegen. Im Kids Club wird sich dem Alter entsprechend von zwei Betreuern um die Kinder gekümmert. Es stehen Punkte, wie Pizzabacken, Schminken, Basteln, Kinderdisco und Cocktailmixen auf dem Wochenprogramm. Für ältere Jugendliche ist das Programm etwas dünner, was aber daran lag, dass diese Gruppe auf dieser Reise nicht so stark und interessiert vertreten war. Besonders gut hat uns die Vorbereitung und Vorführung der Kindershow auf die Bühne gefallen, die Gastkünstlerin Marion Wilmer sehr einfühlsam mit den Kindern einstudierte und anschließend vor dem großen Publikum präsentierte.
Zwei Pools auf dem Deck sowie Fitness und Wellness
Auf dem Sonnendeck finden sich ausreichend Sonnenliegen, die man ohne Handtuch-blockieren entspannt nutzen kann. An sonnigen Tagen wird die of versteckte Up & Down Bar hochgefahren, um in direkter Nähe kühle Getränke zu bestellen. Gleich davor wird Cornhole gespielt, ein kurzweiliges Wurfspiel bei dem kleine Maissäcke auf je ein Brett mit einem Loch geworfen werden. Alle Familien und deren kleinen Mitreisenden schätzen die beiden Pools mit Sonnenverdeck. Die Größeren können im Swimmingpool schwimmen (auch gegen eine Gegenstromanlage) und tauchen, die Kleinen im Kids-Pool planschen und mit den drei „gefährlichen“ Wasserkanonen spritzen.
Intensiviere sportliche Betätigungen konnten im bestens ausgestatteten Fitnessbereich unternommen werden. Ebenso wie der Wellnessbereich war das Gym zu bestimmten Öffnungszeiten von 7 bis 20 Uhr frei verfügbar. Im sogenannten A-ROSA Spa konnten Massagen und andere Anwendungen (gegen Aufpreis) gebucht werden – Sauna, Ruheraum und Whirlpool konnten zu den Öffnungszeiten benutzt werden.
Ausflüge, Fahrräder und Kinderwagen
Verschiedene kostenpflichtige Ausflüge werden direkt an Bord angeboten, diese haben wir aber nicht gebucht. Von Mitreisenden haben wir erfahren, dass einige Ausflüge für Familien aufgrund von Teilnehmermangel abgesagt wurden. Da das Schiff, außer in Utrecht, immer sehr fußläufig zum Stadtzentrum lag, haben wir alle Ausflüge direkt vom Schiff auf eigene Faust unternommen.
Mit an Bord waren zudem einige Elektrofahrräder, davon zwei Jugendfahrräder, die wir aber nicht genutzt haben. Für Kinderwagen gab es keinen richtigen Abstellplatz, wir konnten ihn aber an den Seiten des Treppenbereichs abstellen, wo er nicht störte.
Fazit zur Familienreise mit A-ROSA SENA
Eine Familienreise an Bord von A-ROSA SENA bietet einen abwechslungsreichen Urlaub an Bord und individuelle Aktivitäten in den Städten. Das gastronomischen Angebote waren sehr gut und es „gab nichts, was es nicht gab“. Bei den Aktivitäten für Kinder und Jugendliche kommt es etwas auf das Alter und das Kind selbst an, wie es die Angebote annimmt. Der Kids Club auf A-ROSA SENA ermöglicht im Vergleich zu den anderen A-ROSA Schiffen einen guten Rückzugsort und beste Unterhaltung von zwei engagierten Betreuerinnen während der Zeit an Bord. Zudem gab es überraschender Weise eine tolle Kindershow mit Kostümen vor allen Gästen in der Lounge, die von einer Gastkünstlerin eingeübt wurde.
Was man wissen sollte: Für sehr kleine und aktive Kinder lauern einige Gefahren, wie das offene Sonnendeck, die Pools und die automatisch öffnenden Türen auf den Zwischendecks, auf die man vorbereitet sein sollte. Das getestete Babyphone war nur auf dem Gang und nicht über mehrere Decks vom Empfang erreichbar. Für ältere Jugendliche war der Kids Club tagsüber eher keine Anlaufstelle, da dort die Kleineren tobten.
Ausdrücklich erwähnen möchten wir die super freundliche und engagierte Crew an Bord. Sie versprühten gute Laune und hatten auch zu unseren Kindern immer einen kurzen Draht und waren für jeden Spaß zu haben, ob an der Bar beim Cocktailmixen, im Restaurant oder beim House Keeping.
Diese Reise wurde uns durch A-Rosa Flussschiff ermöglicht.