Reisebericht: AIDAprima Jungfernfahrt von Rotterdam nach Hamburg
Wir hatten die einmalige Chance AIDAprima als einer der ersten Passagiere auf der Jungfernroute von Rotterdam zum Erstanlauf in Hamburg zu testen, bevor sie am 7. Mai 2016 beim Hamburger Hafengeburtstag offiziell getauft wird. Am 30. April heißt es dann Leinen los für die ersten Gäste, die innerhalb von einer Woche Ziele wie Southampton, Zeebrügge und Le Havre ansteuern.
Es ist Mittwoch, der 20. April 2016, als sich fast unbemerkt und nahezu geräuschlos die AIDAprima, das neuste Flaggschiff der Kussmundflotte rückwärts aus dem Hafen in Rotterdam schiebt. Es ist noch früh am Morgen, die Sonne linst ab und an hinter den Hochhausfassaden hervor. Nur wenige Passagiere sind schon wach, um die Ausfahrt um 6 Uhr Richtung Hamburg mitzuerleben. Es wird der erste Anlauf im neuen Heimathafen des schwimmenden Hotels sein. Unzähligen Seemeilen liegen seit Nagasaki hinter der Crew. Am 14. März 2016 startete die Reise des Schiffes mit seinem charakteristischen, fast senkrechten Bug. Eine Neuheit, wie so vieles innerhalb der 18 Decks des knapp 300 Meter langen Kreuzfahrtschiffes.
Unsere Reise beginnt schon am Vortag der Abfahrt. Am Nachmittag schlendern wir die Gangway empor und sind wahrlich beeindruckt von diesem Raumwunder. Um das Schiff in seiner gesamten Größe auf ein Foto zu bekommen, müssen wir schon das Ufer wechseln, während es im Hafen Rotterdams ganz in der Nähe der Erasmusbrug auf etwa 2.000 Gäste wartet. Insgesamt bietet die AIDAprima 1.643 Gästekabinen, wovon die meisten Balkonkabinen sind. Wir ergattern eine Verandakabine mit Balkon, zwei Liegestühle warten schon darauf getestet zu werden. Doch es ist Mitte April, etwas zu kühl für ein Sonnenbad. Abhilfe schafft dort zum Glück das neuste Highlight: der Beachclub auf Deck 15. Hier herrschen immer angenehme 25 Grad, um sich tagsüber auf den zahlreichen Liegemöglichkeiten oder im Whirlpool zu entspannen. Eine UV-Strahlen durchlässige Folie auf der Verglasung sorgt für nötige Bräune, auch ohne den unangenehmen Wind auf der Haut zu spüren. Nur ein paar Meter weiter, ein Deck tiefer, wartet schon die nächste Attraktion auf uns: Ein ganz neuer Bereich für Jung und Alt namens Four Elements, dessen Highlight der Racer, eine doppelt ausgelegte Wasserrutsche ist und am nächsten Tag selbstverständlich von uns ausreichend getestet wurde. In teilweise gläsernden Röhren, die an der Außenfassade des Schiffes Meerblick ermöglichen, rutschen wir von Deck 18 in rasantem Tempo bis ins Ziel auf Deck 15. Nicht ganz so temporeich geht es dagegen im Lazy River zu, wo wir in bunten Schwimmreifen über das Deck treiben und das Treiben in luftiger Höhe beobachten können. Für die waghalsigen und rastlosen Gäste an Bord ist ebenfalls gesorgt. Ein eigens angelegter Kletterparcours verspricht jede Menge Abwechslung. Für ein bisschen zusätzlichen Nervenkitzel sorgt der Skywalk am Heck des Ozeanriesen, als wir aus dem Panaroma-Aufzug steigen und in schwindelerregender Höhe über dem Meer spazieren gehen. Ebenfalls neu ist das Lanaideck: eine Flaniermeile unter freiem Himmel mit Strandkörben.
Selbst an den Hunger für zwischendurch bzw. nach einer durchzechten Nacht in einem der Nachtclubs wurde gedacht.
Für Erholung ist überall gesorgt, selbst die Kleinen haben wie gewohnt ihre eigenen Rückzugsorte. Mini Club, Kids Club und Teens Lounge sind großzügig gestaltet, erstmals können Kleinkinder ab sechs Monate zur Betreuung abgegeben werden. Bei unserer Überfahrt von Rotterdam nach Hamburg bleiben diese Bereiche eher ungenutzt, zu viel gibt es einfach für alle zu entdecken. Alleine die Auswahl der Restaurants ist riesig. 15 an der Zahl plus zusätzlich 14 Bars und Cafés sind im Bauch der AIDAprima angesiedelt. Selbst an den Hunger für zwischendurch bzw. nach einer durchzechten Nacht in einem der Nachtclubs und Diskotheken wurde gedacht. Die Scharfe Ecke, an der herzhafte Currywurst über die Theke gereicht wird, hat bis 3 Uhr morgens geöffnet.
Solange haben wir es an diesem Dienstag im Hafen von Rotterdam nicht ausgehalten. Nach dem Essen in einem der fünf Buffetrestaurants und der anschließenden Show im Theatrium, gehen bei uns die Lichter aus. Schließlich wollen wir am kommenden Morgen die Ausfahrt miterleben. Zu einem Sonnenaufgangs-Foto im halbverschlafenen Zustand reicht es aus, bevor wir die gemütlichen Betten zwei Stunden später verlassen. Auf uns wartet ein Tag voller Entdeckungen. Wir erkunden die vielen verschiedenen Kabinen an Bord und staunen über großzügigen Panoramakabinen und unterschiedlichen Suiten im Bug und am Heck von AIDAprima. Passagiere mit dieser Kategorie erhalten einen VIP-Zugang zu einer privaten Entspannungszone mit Infinity-Pools im Patio Bereich. Apropos Entspannung. Anders als gewohnt müssen Gäste, die den sogenannten Organic-Spa-Bereich in Anspruch nehmen wollen, einen Aufpreis zahlen. Die freie Nutzung der Saunabereiche ist auf der Prima nicht im Preis inbegriffen.
Und überall wohin man schaut, begegnen einem freundliche Mitarbeiter verschiedenster Kulturen.
Als nächstes testen wir den ultramodernen Fitnessbereich, der ein Deck unter dem Wellness-Bereich liegt. Der Tag vergeht wie im Flug. Wir probieren uns durch die verschiedenen Restaurants, genießen die Sonne und schwimmen eine Runde im Pool. Ein Kurzurlaub für die Seele. Und überall wohin man schaut, begegnen einem freundliche Mitarbeiter verschiedenster Kulturen. Ein Lächeln, ein Hallo da – ein herrlicher Tag endet mit einer längeren Unterhaltung mit dem Küchenchef des neuen Kochstudios an Bord von AIDAprima. Hier kann man unter Anleitung von Profis kochen lernen wie Tim Mälzer. Das kostet 59 Euro pro Person für knapp vier Stunden in denen man im Team sein eigenes Menu zubereitet. Wir sind ganz angetan von dem Konzept und legen vor dem Schlafengehen noch einen Zwischenstopp im neueröffneten Fuego ein, wo Pizza, Pasta und Burger bis 24 Uhr serviert werden.
Vollkommen glücklich gehen wir schlafen, um den Sonnenaufgang und die Einfahrt nach Hamburg nicht zu verpassen.
In den sehr frühen Morgenstunden erreichen wir die Einfahrt zur Elbe. Seit Mitte März ist die AIDAprima mittlerweile von Japan unterwegs nach Hamburg. Unter dem Jubel einiger hundert Menschen erreichen wir das Ziel. Sie winken und jolen, unzählige Boote begleiten die Einfahrt vorbei an den Landungsbrücken. Vor der Elbphilharmonie setzt die neue AIDA Kussmundschönheit zum Wendemanöver an. Ein wahrhaft großer Moment mit Gänsehautatmosphäre. Hamburg meine Perle, wir sind da!
Es war schön mit dir, AIDAprima!
Farina und Hannes (Mister & Misses Do) waren für die Kreuzfahrtpiraten auf der Route von Rotterdam nach Hamburg mit an Bord von AIDAprima.