AIDA testet Brennstoffzellen auf AIDAnova
AIDA Cruises wird bereits 2021 als weltweit erste Kreuzfahrtreederei im Rahmen des Forschungsprojektes Pa-X-ell2 an Bord von AIDAnova die Nutzung von Brennstoffzellen auf einem großen Passagierschiff in der Praxis testen. Die aktuelle Projektphase läuft bis Ende 2021 unter Federführung der Meyer Werft in Papenburg.
Zukunftsprojekt für klimaneutrale Mobilität
An dem durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Gemeinschaftsprojekt sind neben AIDA Cruises (vertreten durch die Carnival Maritime GmbH), die Meyer Werft in Papenburg, Freudenberg Sealing Technologies und weitere Partner – insgesamt acht Projektpartner im Konsortium – beteiligt.
Ziel ist es, praktische Lösungen für eine klimaneutrale Mobilität in der gesamten Schifffahrt aufzuzeigen.
Konkret geht es in dem Zukunftsprojekt Pa-X-ell2 um die Entwicklung eines dezentralen Energienetzwerkes und eines hybriden Energiesystems mit einer neuen Generation von Brennstoffzellen für den Einsatz auf Hochsee-Passagierschiffen.
Bereits 2014 hat die Meyer Werft innerhalb des Vorgängerprojekts Pa-X-ell einen Brennstoffzellen-Demonstrator an Land in Betrieb genommen und seit 2016 einen ersten Test von Brennstoffzellen an Bord der Ostseefähre Mariella durchgeführt. In der neuen Projektphase sollen auf dem Kreuzfahrtschiff AIDAnova die neuen Brennstoffzellen getestet werden. AIDAnova wird als erstes Kreuzfahrtschiff weltweit vollständig mit emissionsarmem Flüssigerdgas (LNG) betrieben und wurde Ende 2018 an AIDA Cruises abgeliefert.
Mit dem erstmaligen Einsatz von Brennstoffzellen an Bord eines Hochseekreuzfahrtschiffes erreichen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur emissionsneutralen Kreuzfahrt und zeigen konkrete Lösungen auf, wie wir unsere Klimaziele erreichen wollen, sagt AIDA Präsident Felix Eichhorn.
Das Forschungsprojekt Pa-X-ell2 ist wie das Projekt RiverCell2, das zur Erforschung von Brennstoffzellen an Bord von Flusskreuzfahrtschiffen durchgeführt wird, im Cluster e4ships eingebunden.
Brennstoffzellen emissionsärmer als LNG
Brennstoffzellen bieten die Möglichkeit einer noch emissionsärmeren Energieversorgung an Bord, als dies derzeit mit Flüssigerdgas (LNG) möglich ist. Sie arbeiten außerdem geräusch- und vibrationsarm. Die Brennstoffzelle wird mit Wasserstoff betrieben, der aus Methanol gewonnen wird, welches das Potential hat, zukünftig auch aus regenerativen Energien produziert zu werden.
Die Brennstoffzellen von Freudenberg Sealing Technologies sind auf eine deutlich höhere Haltbarkeit ausgelegt als beispielsweise Zellen für den Einsatz in einem Pkw. Erste Tests des Herstellers an Land haben gezeigt, dass eine Lebensdauer von mehr als 35.000 Betriebsstunden – das entspricht etwa vier Jahren – erreichbar ist.
Green Cruising Strategie von AIDA
2018 vollzog AIDA Cruises mit der Indienststellung von AIDAnova, dem weltweit ersten Kreuzfahrtschiff, das vollständig mit emissionsarmem Flüssiggas (LNG) betrieben wird, einen wegweisenden Technologiesprung. Für das umweltfreundliche Schiffsdesign des von der Meyer Werft gebauten LNG-Kreuzfahrtschiffes wurde AIDA Cruises mit dem Blauen Engel, dem Umweltzeichen der Bundesregierung, ausgezeichnet. Bis 2023 werden zwei weitere LNG-Schiffe von AIDA Cruises, gebaut auf den Meyer Werften in Rostock und Papenburg, auf Reisen gehen.
Auch in vielen anderen Bereichen geht AIDA Cruises voran und setzt auf weitere innovative Technologien. 2020 wird an Bord von AIDAperla das bisher weltweit größte Batteriespeichersystem in der Passagierschifffahrt mit einer Gesamtleistung von zehn Megawattstunden in Betrieb genommen. Im Rahmen seiner Green Cruising Strategie befasst sich AIDA Cruises außerdem mit der Erforschung von Möglichkeiten der klimaneutralen Gewinnung von Flüssiggas aus regenerativen Quellen.
Bereits Ende 2020 werden 12 von 14 AIDA Schiffen, wo verfügbar, Landstrom beziehen können. Seit 2017 nutzt AIDAsol die Landstromanlage in Hamburg-Altona im regulären Betrieb.
Ende 2023 sollen 94 Prozent aller AIDA Schiffe vollständig mit emissionsarmem Flüssiggas oder, wo möglich, im Hafen mit grünem Landstrom betrieben werden können.